...gehen wir hin, um für Euch Weine und Restaurants zu testen, nach Gran Canaria.
Wir wollten schon immer gerne die Vulkaninsel mit ihrer individuellen Weinstilistik besuchen. Einzigartig dabei auch, dass es auf der Inselkette eigentlich nur deren zwei Jahreszeiten gibt: Frühling und Sommer. Herbst und Winter haben Sie so gar nicht im Programm.
Und so haben wir uns denn Eindrücke von den Boutique Weingütern Bodega San Juan, Hoyos de Bandama und Vina Aguayro machen können.
Allen Weinen eigen, ihre recht karge, leicht salzige Struktur, was klassisch vom Terroir herrührt. Geerntet wird recht früh und zwar Mitte, Ende Juli. Oder, man macht es so, wie Domingos, der experimentierfreudige Besitzer von Vina Aguayro. Durch einen anderen Rebschnitt, den er bereits im August vornimmt, hat er ein Teil seiner Reben dahingehend getrimmt, dass bei ihm die Weinernte im Februar stattfinden kann. Was den Vorteil hat, dass es nicht zu heiß ist und die Trauben nicht unter Verbrennungen leiden und insgesamt auch weniger Zucker aufbauen. Die zwei Jahreszeiten machen es möglich.
Die kanarischen Weißweine werden hauptsächlich aus der Listán-Blanco- und der Malvasía-Traube gewonnen. Wobei Listàn Blanco dem Sherry Genießer besser als Palomino Traube bekannt ist. Wo sie meines Erachtens auch wesentlich besser aufgehoben ist:)
Darüber hinaus sind aber auch noch viele weitere Weißweinsorten zugelassen, viele davon gibt es nur auf den kanarischen Inseln. Ein Grund hierfür ist, dass es auf den Kanaren keine Reblausplage gab. Dadurch sind einige Rebstöcke bereits 100 und mehr Jahre alt. Einen Schatz, den es zu bewahrten gilt.
Lukullisch war das Angebot auf der Insel recht überschaubar und hat uns jetzt nicht sonderlich beeindruckt. Da erhoffen wir uns von unserem Abstecher nach Barcelona im kommenden Monat wesentlich mehr.
Einzig die individuelle Tapas Bar "Rustico" in Maspalomas ist eine Bereicherung gewesen und die Michelinempfehlung in Las Palomas, das Restaurant "Bevir", dem wir sofort einen Stern zugeteilt hätten.
Viele andere Restaurants waren maximal bemüht, bestachen aber alle durch einen sehr persönlichen Service, den man hier vor Ort nur erträumen kann.