Eine neue EU-Verordnung sieht vor, dass Schaumweine in der EU auch ohne die traditionelle Folie am Flaschenhals verkauft werden dürfen. Wie wir finden, endlich mal eine gute Idee und eine, die wir der EU so gar nicht zugetraut hätten…
Statt der Folie könnten alternative Verschlüsse wie ein Papierband oder eine Wachsschnur verwendet werden, was sowohl Kosten als auch Umweltbelastungen reduzieren würde.
Trotz dieser Verordnung beschloss der Dachverband „Syndicat Général des Vignerons de Champagne“ (SGV), der rund 16.000 Winzer repräsentiert, im Dezember, dass die Kapsel auf Champagnerflaschen verpflichtend bleiben soll. Diese Kapsel kann aus verschiedenen Materialien wie Aluminium, Kunststoff oder Papier bestehen.
Doch dagegen hat sich eine Initiative formiert, die sich gegen die verpflichtende Verwendung von Folienkapseln auf Champagnerflaschen einsetzt. Die Gruppe „Ça décoiffe en Champagne“ hat eine Online-Petition ins Leben gerufen, um gegen die obligatorische Verwendung dieser Kapseln zu protestieren. Unterstützung erhält die Initiative von der „Association des champagnes biologiques“ (ACB), die 170 Mitglieder vertritt, sowie von den unabhängigen Champagner-Winzern, die etwa 400 Mitglieder zählen.
Der Präsident des Verbandes, Maxime Toubart, betonte damals, dass die Kapsel ein wichtiges Erkennungsmerkmal für die Champagne sei und in Studien mit Prestige, Hygiene und Authentizität der Flaschen in Verbindung gebracht würde.
Dieser Argumentation können nicht alle folgen, wird doch die Kapsel inzwischen von Schaumweinen weltweit verwendet.
Zudem wird dem Verband vorgeworfen recht eigennützig zu agieren, da er die Folien an seine Mitglieder verkauft.
Wie es weitergeht: Die endgültige Entscheidung darüber, ob die Verpflichtung zur Verwendung der Kapsel in die Regularien der Appellation Champagne aufgenommen wird, liegt nun beim Institut National d'Origine et Qualité (INAO).