Die Rebsorten Benedicto und Moribel, die eng mit Tempranillo verwandt sind, haben in Untersuchungen vielversprechende Resultate im Hinblick auf ihre Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel gezeigt. Forscher des Instituts für Weinbau und Önologie von Castilla-La Mancha (IVICAM) haben verschiedene Rebsorten untersucht, die auch unter extremen Hitze- und Trockenheitsbedingungen hochwertige Weine hervorbringen können. Da Spanien zunehmend von solchen Wetterbedingungen betroffen ist, steht die Notwendigkeit, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen, im Mittelpunkt.
Laut Studien könnten bis zu 90 Prozent der traditionellen Weinregionen in den Küsten- und Tieflandgebieten Spaniens bis Ende des Jahrhunderts aufgrund von extremer Trockenheit und häufigeren Hitzewellen verschwinden. Tempranillo, die auf über 200.000 Hektar spanischer Rebflächen angebaut wird, könnte durch höhere Temperaturen und Wasserstress bis 2050 eine frühere Blüte, Reifung und Ernte erfahren, was zu niedrigeren Säurewerten und geringeren Konzentrationen wichtiger Bestandteile wie Anthocyane führt. Dies könnte das Gleichgewicht und die Qualität der Weine beeinträchtigen.
Neben Maßnahmen wie der Verlagerung in höhere Lagen und Änderungen beim Rebschnitt wird auch an alternativen Klonen und Rebsorten geforscht, um den Weinbau unter steigenden Temperaturen zu sichern.